Lisa und ich wollen uns auf die diesjährige Wintertour in Skandinavien vorbereiten. Dafür nutzen wir ein paar kalte Tage im Februar. Wir packen unsere Rucksäcke und marschieren einfach los.
Unsere Tour führt uns am Nidda Stausee vorbei in Richtung Hoherodskopf. Als wir die Ortschaft Eschenrod durchqueren ist es schon stockfinster. Es ist nasskalt und wir begegnen fast keiner Menschenseele. Mit jedem Meter den wir höher steigen wird es kälter und schon bald stapfen Lisa und ich durch die ersten Schneefelder.
Das Etappenziel für heute ist eine kleine Schutzhütte am Bilstein. Um etwas abzukürzen gehen wir die letzten Kilometer nach GPS. Es geht für uns quer durch den steilen Wald bergauf in Richtung Bildstein.
Je höher wir steigen, je dichter der Nebel ist nun die Devise. Um kurz vor acht erreichen wir endlich die kleine Schutzhütte und schon nach wenigen Minuten summt der Kocher. Die erste Etappe ist geschafft.
Die Nacht war kalt, doch in unseren dicken Daunenschlafsäcken hat keiner gefroren. Wie immer im Winter dauert auch an diesem Morgen alles etwas länger. So zeigt die Uhr schon halb elf vormittags an als Lisa und ich die letzten Meter zum Bilstein zurücklegen.
Die Steine des Bilstein sind vereist und wir müssen uns am Gipfel gut konzentrieren.
Die Aussicht ist wirklich schön von hier oben. Der Blick geht weit in die Wetterau und Teile des Vogelsberges.
Das nächste Ziel ist der Hoherodskopf. Dazu wandern wir am Lama Gehege vorbei und überqueren den kleinen Segelflugplatz oberhalb von Breungeshein. Am „Gipfel“ angekommen gibt es eine kleine Mittagspause unter vielen Touristen. Der Hoherodskopf ist eben ein beliebtes Ausflugsziel, egal ob Sommer oder Winter.
Nach der kurzen Rast verlassen Lisa und ich wieder den touristischen Bereich und dreißig Minuten später sind wir alleine unterwegs. Unsere Tour führt über kleine schneebedeckte Wege in großem Bogen um den Hoherodskopf herum.
Am frühen Abend erreichen wir die Schutzhütte Sieben Ahorn. Dort wollen wir die nächste Nacht verbringen. Somit ist die zweite Etappe geschafft.
Der Morgen empfängt uns mit dichtem Nebel. Das Packen dauert natürlich wieder etwas länger, doch der Nebel bleibt uns trotzdem erhalten. Ab und zu blitzen einige Sonnenstrahlen durch das matte grau.
Unsere Tour geht fast auf direktem Wege in Richtung Nidda. Nach einer Stunde lassen wir den dichten Nebel hinter uns und die Landschaft wechselt von weis zu grün.
Die letzte Etappe ist ein wahrer Genuss. Es geht fast nur bergab und die Sonne wärmt unsere Gesichter. Eine schöne Wanderung direkt vor der Haustür geht leider schon zu Ende.