4. Vogelsberger Vulkan-Trail Marathon

Kurz nach dem Bilstein überquerten wir die Strasse zwischen Breungeshain und Sichenhausen. Dort wartete nicht nur ein Schneemann, oder besser gesagt ein Schneebär auf die Läufer (den Streckenposten war wohl etwas langweilig). Auf mich wartete auch Thomas, der mich ein Stück laufend begleiten wollte. Wir liefen also die nächsten 2,5 Kilometer zusammen bis auf den Hoherodskopf. Die letzten 700 Meter waren für Thomas die anstrengensten, ging es doch die Skipiste von Breungeshain hinauf bis zum Gipfel.

Oben angekommen wartete die erste Versorgungsstation auf die Marathonläufer. Auf mich wartete Dennis, der mir kurz meinen Isodrink in die Hand drückte. Ohne weitere Pause, ging es für mich dann auf den kurzweiligsten Teil der Strecke: Kurz den Hang am kleinen Skilift runter und dann ab in den Wald. Nach einem schnellen Trail mit, natürlich!, viel Schnee ginge es auf breiten Waldwegen immer abwärts Richtung Uhuklippen bei Ilbeshausen-Hochwaldhausen. Direkt beim Teufelstisch wechselten wir vom Waldweg auf einen Trail. Bis zum Ende des Trails ging es vom Hoherodskopf aus 7 Kilometer mehr oder weniger nur bergab. Aber wo es bergab geht, muss es irgendwann ja auch wieder aufwärts gehen. Und das war jetzt der Fall.

Von den Uhuklippen aus ging es nun für weitere 6 Kilometer Richtung Taufstein. Nicht steil, aber stetig. Und hier und dort dann doch auch steil und etwas anspruchsvoller, da wir auf einem Mountainbike Trail unterwegs waren. Und hier war es dann irgendwo, so bei Kilometer 20, das ich anfing, meine Waden mehr als mir lieb war zu spüren. Bis zum 2.Versorgungspunkt am Taufstein (er war wegen der Wetterbedingungen zur Schutzhütte am Taufstein verlegt worden), schaffte ich es dann aber doch noch, nur auf den steileren Anstiegen zu gehen und den Rest zu Laufen.

An der Versorgungsstation am Taufstein wollten Dennis und Thomas mich auch wieder versorgen. Aber scheinbar war ich schneller, als sie es dachten. Sie saßen noch im Bus, als ich schon an der Hütte war. Als sie mich sahen, kamen sie noch schnell rüber gerannt, da war ich aber schon wieder auf dem Weg in den Wald. Kurz Daumen hoch, alles okay, und weiter.

Einen Kilometer später kam der Weg dann wieder zur Straße und das nutzen meine Begleiter, um mir dann doch was zum Trinken zu reichen und zu sehen wie es mir ging.

Nach dem Taufstein lief ich noch einige Zeit hinter einem Läufer her, hinter dem ich schon seit den Uhuklippen immer wieder war. Er wollte mich dann auch mehrfach vorbei lassen, was ich aber dankend ablehnte, war mir doch klar, das ich sein Tempo nicht mehr lange halten könnte. So war es dann auch, noch vorm Geiselstein sah ich nichts mehr von ihm. Bis zum Geiselstein ging es wieder über kleine Trails durch den verschneiten Wald. Es war eigentlich ein schöner Anblick, aber irgendetwas störte mich daran. Es dauerte lange, bis mir auffiel, dass es das satte, junge Grün der neuen Blätter unter dem Schnee war.

Auf dem Weg zum Geiselstein

Vom Geiselstein aus ging es in einem weiten Bogen vorbei am Sieben Ahorn wieder Richtung Hoherodskopf. Ich musste nun auch auf ebenen Strecken immer wieder zum Gehen wechseln. Die mittlerweile gut 650 Höhenmeter und fast 30 Kilometer machten sich immer bemerkbarer. Ich wollte einfach nur noch weiter bis zu der Stelle, an der es für mich nur noch bergab gehen sollte.

Selfi bei Kilometer 30

Ich quälte mich nicht bis dahin, aber es ich musste mich immer wieder dazu motivieren, nicht wieder ins Gehen zu verfallen. Aber auch wenn der Schnee die eine oder andere Passage schwerer machte, hier half er mir. Es war einfach eine schöne Schneelandschaft und immer wieder schön, diese auf den kleinen Pfaden zu durchqueren.