Wir sind wieder einmal im Winter nach Norwegen aufgebrochen. Als Ausgangspunkt haben wir die kleine Siedlung Billingen gewählt. Im Billingen Seterpensjonat konnten wir uns gut auf die Tour vorbereiten.
Am Tag unserer Anreise konnten wir noch eine kleine Tour mit den Schneeschuhen machen.
Die Wetterprognose für die nächsten Tage war nicht gerade super, doch am Wetter kann man ja so oder so nichts ändern. Also startetet wir am nächsten Tag zur kleinen Hütte Torsbu.
Die ersten Kilometer ging es nur bergauf und dann kam in einem Hochtal der Sturm dazu.
Als Rastplatz haben wir uns eine kleine Hütte gesucht, leider verschlossen.
Die letzten Kilometer haben wir bei Sichtweite unter 50 Meter im Whiteout zurück gelegt.
In Torsbu haben wir zwei Nächte verbracht. Das Wetter wollte einfach nicht besser werden. Trotz der schlechten Bedingungen ist uns eine kleine Bergtour in einer Sturmpause gelungen.
Nach zwei Nächten ging es weiter zur Veltdalshytta. Der Weg war sehr mühsam, mussten doch erst ein paar hundert Höhenmeter mit Pulka im Aufstieg bewältigt werden.
Nach einem steileren Abstieg kamen wir zufrieden im Schneesturm an der Hütte an.
Der nächste Tag hatte wieder Sturm im Programm. Also konnten wir im totalen Whiteout nur eine kleine Tour zur Fieldfarehytta machen. Dabei handelt es sich um eine kleine Hütte in der im zweiten Weltkrieg norwegische Wiederstandskämpfer gelebet haben. Heute kann man im Sommer dort noch übernachten, es ist jedoch auch ein Museum.
Bei der gewaltigen Schneemenge in 2020 konnten wir leider nur das Dach begutachten.
Am nächsten Tag sollte das Wetter besser werden. Also immer noch Sturm, aber ohne Schneefall.
Wir wollten unsere Chance nutzen und den Karitinden besteigen. Mit 1982 Meter fast ein 2000er.
Durch die Schneefälle der letzten Tage mussten wir bergauf durch, teilweise knietiefen Schnee spuren.
Die Lawienengefahr war an diesem Tag nicht zu unterschätzen, also haben wir eine sanfte Aufstiegsroute gewählt.
Die führte uns an eine vereiste Steilstufe, die es in leichter Kletterei zu überwinden galt.
Auf dem Weg zum Gipfel nahm der Wind noch einmal stark zu und so standen wir gegen Mittag bei Sturm und guter Sicht auf einem der höchsten Gipfel der Region.
Der Abstieg erfolgte in Daunenjacken bei Temperaturen von minus 15 Grad und Sturm.
Somit war ein Hauptziel der Tour erreicht, ein hoher Gipfel im Reinheimen Nationalpark.
Der nächste Tag wurde bei starkem Sturm mit dem Bau einer Schneehöhle und ein paar Erkundungstouren mit Ski um die Hütte verbracht.
Leider war die Wetterprognose für die kommenden Tage noch schlechter als bisher. Zu starkem Schneefall sollte Wind mit Geschwindikeiten bis fast 70 km/h dazu kommen. Somit haben wir die Entscheidung getroffen einen Tag früher das Fjell zu verlassen.
Unser Aufbruch erfolgte am nächsten Morgen, um ein kurzes Schönwetterfenster zu nutzen.
Der Rückweg führte uns über zwei Seeen, die jedoch durch eine hohe Geländestufe voneinander getrennt waren.
Als wir die Seeen hinter uns gelassen hatten setzte der starke Wind wieder ein.
Bei schwierigen Wetterverhältnissen konnten wir die fast 21 Kilometer noch bei Helligkeit zurücklegen.
Eine tolle Tour endet in Billingen mit einer wunderbaren norwegischen Gastfreundschaft.