Mit Motorrad und Gleitschirm durch den Süden von Norwegen

Eine Tour mit Freunden durch den Süden von Norge. Motorbike-hike-and fly ist ein neues Projekt von uns und es funktioniert…..

Schotterpiste bei Skien

Es ist wieder mal soweit. Wir starten zu einer neuen Abenteuertour mit den Motorrädern. Wir, das bedeutet in diesem Fall Robin, Bernd und ich. Während Robin und ich ein festes Duo beim Motorradfahren sind kommt in diesem Jahr, zum ersten Mal, unser Freund Bernd mit dazu. Man findet ihn auf „outdoor-life“ Touren bisher nur bei der Tour zwischen den Jahren 2008. (http://www.outdoor-life.eu/tzdj/136-2008ueber-den-urwaldsteig-um-den-edersee )

Abendstimmung am See

Leider gibt es in diesem Jahr mit dem Motorrad von Robin einige Probleme und so beschließen Robin und Bernd eine Weltneuheit zu erfinden. Die erste Motorradtour von „outdoor-life“ mit dem Auto.

Also fahren Bernd und Robin auf dem Landrover und ich auf meiner Africa Twin. Der Treffpunkt liegt nicht etwa irgendwo in der schönen Wetterau, wie man meinen könnte, sondern in der norwegischen Kleinstadt Skien. Die Geschichte dazu ist ebenso einfach wie kurz. Ich bin am Wochenende vor der Tour auf der Hochzeit von meinem guten Freund Hendrik eingeladen und der lebt seit einigen Jahren in Skien.

Auf Lagersuche im Fjell

Die Hochzeit ist gut über die Bühne gegangen. Alle, die mussten, haben ja gesagt und auch sonst gab es keine Auffälligkeiten.

Es ist nun an einem Montag Anfang September 2013. Der Wetterbericht spricht von durchwachsenem Wetter für die nächsten Tage. Robin, Bernd und ich stehen an dem kleinen Hafen von Skien. Unser erstes Tourenziel ist der Gaustoppen. Von diesem Berg soll man einen Großteil von Südnorwegen überblicken können und wir möchten da gerne rauf. Auch das ist neu auf unseren Motorradtouren. Es soll nicht nur gefahren werden, sondern wir möchten andere Dinge wie Wandern oder Bergsteigen gerne mit dem Motorradfahren verknüpfen.

Robin und ich planen den nächsten Tag

Unsere Tour führt nun über kleine Straßen und noch kleinere Schotterpisten immer weiter nach Norden. Manchmal fährt der Landrover voran und ab und zu übernehme ich die Führung. Gegen Abend sind wir in der Nähe vom Gaustoppen angekommen. Hier oben im Fjell pfeift der Wind ganz gut und wir entschließen uns nach einer kurzen Beratung wieder einige Kilometer zurück ins Tal zu fahren. Dort finden wir bestimmt am See Kovstulvatnet einen Lagerplatz.

Unser erstes Lager

Am See angekommen müssen wir nicht lange suchen. So viel Glück hat man selbst in Norwegen nicht sehr oft. Der perfekte Lagerplatz wartet nur darauf von uns genutzt zu werden. Direkt am See gelegen, mit einer kleinen Feuerstelle und genügend Fläche um auch den Landi unterzubringen.

Durch eine geschickte Arbeitsteilung steht bald darauf ein kleines Tarp, das Feuer brennt und das Abendessen ist so gut wie fertig.

Immer wieder Regen am zweiten Tag

10.09.2013

Der nächste Tag beginnt mit ein paar Tropfen auf dem Tarp. Wir frühstücken und schon wird das Wetter wieder etwas besser. Bernd, Robin und ich starten am späten Vormittag mit einer Auffahrt Richtung Gaustoppen. Von dort geht es mit einer steilen Abfahrt hinunter in das Tal von der bekannten Eisklettergemeinde Rjukan.

Nach einem kurzen Tankstopp fängt es leider wieder an zu regnen. Unsere Fahrt geht Richtung Westen auf der E134 oder auf kleinen Wegen die oft parallel der Straße führen.

Regenpause

Der Tag ist gefüllt mit größeren Schauern, die von der ein oder anderen, Sonnenstunde abgelöst werden. Wir fahren durch zerklüftete Täler und immer wieder lange Passagen auf dem verregneten Fjell. Am frühen Abend versuchen wir einen Schlafplatz für uns und unsere Fahrzeuge zu finden. Leider gestaltet sich diese Suche in einer Fjordregion etwas schwieriger als man erwarten könnte. Bernd, Robin und ich befinden uns inzwischen auf der E13 in der Nähe von Nesvik. Unsere Suche dauert gute zwei Stunden, bis wir einen schönen Lagerplatz mit Ausblick auf einen Fjord finden.

Der nächste Lagerplatz am Fjord

Ruck-Zuck haben Bernd und Robin ein paar Steaks aus dem Landi gezaubert und 20 Minuten später brennt auch schon ein kleines Lagerfeuer. Wir lassen den verregneten Tag mit einem schönen Outdoor-Abend bei Bier und Lagerfeuer ausklingen. Schöner als jedes 5 Sterne Hotel!!

Lagerfeuer und Steaks
Wir starten mit der Sonne in den Tag

11.09.2013

Blue Sky und ein paar kleine Wolken über dem Fjord. Ein Traumtag  beginnt. Alleine der Tagesbeginn entschädigt für all die Nässe und Kälte vom Vortag. Wir starten mit einer kleinen Etappe bis zur Fähre von Nesvik nach Sande. Nach kurzer Wartezeit geht es auf die, mir nur zu gut bekannte Fähre und 20 Minuten später fahren wir in Sande an Land. Auf der Überfahrt erzählte uns ein Norweger etwas über diese Region. Er betreibt einen Campingplatz und spricht sehr gutes Deutsch.

Es geht auf die erste Fähre
Der kleine Hafen am Fähranleger

Einige Stunden später erreichen wir unser Hauptziel für diesen Tag. Es ist der Parkplatz für die Wanderung zur mächtigen Felskanzel des Prekestolen. Nach kurzer Vorbereitung machen Bernd, Robin und ich uns auf den Weg. Für mich ist es der 2. Trip innerhalb von 3 Monaten, doch so wie alle Besucher bin auch ich aufs Neue von den Dimensionen dieser natürlichen Arena fasziniert. Nach 2 Stunden Aufstieg stehen wir auf dem mächtigen Felsplateau. Die Aussicht ist herrlich und wir könnten stundenlang hier oben sitzen. Leider ist der Tag schon stark voran geschritten und nach 30 Minuten Aufenthalt drängt die Zeit zum Abstieg.

Ein toller Ausblick am Prekestolen

Einige Stunden später, es dämmert schon ist wieder die Suche nach einem Schlafplatz angesagt. Robin, Bernd und ich finden auch heute wieder einen Platz für uns, den Landi und mein Motorrad. Zwar ist er etwas feucht, doch ein Lagerfeuer wärmt uns und sorgt für die nötige Stimmung nach so einem schönen Tag.

Der neue Lagerplatz liegt in einem Sumpfgebiet…
Heute geht es zum Fliegen!!

12.09.2013

Der Morgen weckt uns wieder einmal mit Sonne. Mein Blick fällt zuerst auf den über 100 Meter hohen Wasserfall genau gegenüber von unserem Lager. Nach einem kurzen Frühstück bauen wir das Tarp ab und unsere „Outdoor-Opas“ klappen ihre Feldbetten zusammen.

Bei blauem Himmel fahren wir immer wieder durch Nebelbänke und durch schattige Täler. Unsere Fahrt geht nach Osten in Richtung Lysebotn um auf den Kjerag Felsen zu steigen. Immer wieder machen Bernd, Robin und ich Pausen um zu filmen und Bilder zu machen.

Zustieg…

Da die Bedingungen heute perfekt zum Fliegen sind verabschiede ich mich bald von den beiden Freunden um ein paar Flüge mit meinem Gleitschirm zu machen. Bike-Hike-and Fly ist das Motto und der Tag ist super dazu.

…Aufziehen…
..Abflug…

Währen Bernd und Robin die schöne Tour zu dem eingeklemmten Block hoch über dem Lysefjorden machen suche ich mir ein paar schöne Stellen zum Fliegen. Nach einiger Zeit habe ich mich für ein Tal entschieden, in dem ich gute 200 Höhenmeter zur Seite aufsteigen kann. Der Landeplatz ist eine kleine Wiese mit zwei Flüssen, darum nur hügliges Fjell. Genau der richtige Platz für eine schöne Landung.

…Rückmarsch.

Der erste Flug verläuft  sehr gut, ich gleite entlang einer kleinen Hügelkette ins Tal. Beim zweiten habe ich mir einen schwierigeren Zustieg für einen neuen Startplatz heraus gesucht. In leichter Kletterei überwinde ich mit dem riesigen „Hinkelstein“ auf dem Rücken einige steinige Passagen. Am Gipfel  angekommen frischt der Wind auf und ich erwarte eine etwas ungemütliche Landung, da in dem engen Tal wohl ein kleines Lee entstehen wird. Gesagt, getan und los. Wie erwartet wird es 50 Meter über den Flüssen etwas holprig, doch außer das es keine Punktlandung werden kann bringe ich den Schirm gut runter. Leider soll es das gewesen sein, denn der Wind nimmt nochmal zu.

Bernd und Robin unterwegs zum Kjerag

Am Abend treffen wir alle wieder zusammen und jeder hat eine Menge Geschichten zu erzählen. Unser Lager liegt an einem kleinen Rastplatz, mit einer schönen Wiese und einer Bank. Hier wird zum letzten Mal gegrillt und wir brauchen die allerletzten Bierreserven auf.

Unser letztes Lager in Norge

13.09.2013

Der letzte Morgen in Norwegen beginnt so wie der Abend geendet ist, nämlich mit einer Menge Nebel. Wir packen schnell unsere klammen Sachen zusammen und sind nach einer Stunde wieder unterwegs. Am Mittag geht schon unsere Fähre nach Dänemark, deshalb ist unsere kleine Gruppe etwas in Zeitdruck. Bernd, Robin und ich fahren lange durch vernebelte Landschafte und kalte Täler. Am späten Vormittag erreichen wir endlich die Küstenregion und schon kommt die Sonne zum Vorschein. Bei bestem Wetter läuft planmäßig die MS Bergensfjord in den Hafen ein, der eher etwas von einem Vorort-Kai, als von einem großen Fährhafen hat.

Es war wiedermal eine schöne Zeit

Mit der Reise nach Dänemark ist unsere Motorrad / Landrovertour  schon fast wieder zu Ende. In einer nächtlichen Gewaltfahrt erreiche ich am nächsten Morgen noch meine Wohnung in der Wetterau.

Auf eine schöne Zeit in Norwegen
MOTOR-BIKE….
…HIKE….
…AND FLY, in Norwegen!!!